Der Recurvebogen (Olympischer Bogen) ist ein Bogen, der am Ende gegen die Bogenkrümmung gebogene Wurfarme besitzt (Recurves). Die Sehne liegt an den Bogenenden an. Die Recurves ermöglichen eine bessere Nutzung der Kraft des Bogens, wobei der Bogen im gesamten Auszug dadurch weich ist.
In der Regel ist der Recurve ein dreiteiliger Bogen (Mittelstück und zwei Wurfarme). Um einen optimalen Schuss abgeben zu können, ist der Bogen mit einer Pfeilauflage, einem Visier, optional mit einer Auszugskontrolle (Klicker) und einem Stabilisatorensystem ausgestattet.
Beim DBSV 1959 e.V. gibt es den Recurve als sogenannte Bogenklasse „Recurve Visier“. Das bedeutet, dass hier grundsätzlich mit Visier, Stabilisatoren, Button und jede Menge anderem High-Tech geschossen werden darf.
Der Compoundbogen ist ein sehr moderner Bogen. Mit diesem Bogen ist der Sportler in der Lage, ein sehr großes Zuggewicht zu halten, was durch die angewandte Flaschenzugtechnik möglich ist. Zu Beginn des Auszuges ist eine hohe Kraft aufzuwenden, die mit zunehmender Auszugslänge immer geringer wird. Bei maximalem Auszug ist nur noch ca. ein Drittel der Kraft zu halten. Das macht es möglich, hohe Zuggewichte beim Zielvorgang ruhig zu halten und damit präzise zu lösen.
Die Compound-Bogenklasse wird beim DBSV 1959 e.V. grundsätzlich mit Visier (ohne Visier sh. Compound-Blankbogen) und meist mit Stabilisation geschossen. Das Visier darf eine Vergrößerungslinse und eine Wasserwaage haben.
Der Blankbogen ist im Grunde eine Recurvebogen. Der Unterschied zum Olympischen Bogen besteht in der Art und Weise des Zielens und der erlaubten Materialien.
Mangels Visiereinrichtung wird hier meist über die Pfeilspitze gezielt. Um sich beim Schießen den unterschiedlichen Entfernungen anzugleichen, bestehen zwei Möglichkeiten des Zielens. Zum einen das Stringwalking, bei dem an der Sehne unterhalb des Nockpunktes unterschiedlich hoch abgegriffen wird. Je tiefer gegriffen wird, umso kürzer wird der Schuss.
Facewalking hingegen ist das Versetzen des Ankerpunktes im Gesicht, welche sich je nach Distanz ändert. Im Unterschied zum Recurvebogen darf keine Stabilisation am Bogen angebracht sein. Zulässige Zusatzgewichte müssen zusammen mit dem Mittstück durch einen Ring von 122mm Durchmesser passen.
Der Langbogen ist der klassische Bogen im allgemeinen Sinne. Der Begriff Langbogen umfasst alle einfachen, stabförmigen Bögen. Vor der Erfindung mechanischer Waffen fand er insbesondere als Kriegs- und Jagdwaffe Verwendung. Heute fällt er aber, wie jeder andere Sportbogen, nicht mehr unter den Begriff „Waffe“ im Sinne des Waffengesetzes.
Er besteht in der Regel aus einem Stück Holz, dessen Enden mittels einer Sehne verbunden sind. Die Sehne liegt nicht an den Bogenenden an.
Oft werden mehrere Holzarten beim Bau eines Langbogens verwendet. Die Eigenschaften der ausgewählten Hölzer verleihen dem Bogen zumeist eine hohe Schusskraft und Präzision. Beim Auszug nimmt mit der Auszugslänge der Widerstand merklich zu.
Der Jagdbogen kann vielfältige Formen haben, sieht aber in der Praxis oft wie ein Recurvebogen aus. Im Vergleich zum Langbogen darf er eine Pfeilauflage haben, die jedoch nicht verstellbar und nur aufgeklebt sein darf (Abgrenzung zum Blankbogen). Zusatzgewichte und Stabilisatoren sind nicht zugelassen. Auch das String- und Facewalking ist im Vergleich zum Blankbogen verboten.
Das Thema „Zielen“ löst vor allem bei Sportlern mit Jagdbögen kernige Diskussionen aus. Die einen schießen „System“, zielen also über die Pfeilspitze oder mit anderen individuellen Maßnahmen oder technischen Gegebenheiten.
Die anderen schießen „instinktiv“; das heißt „gezielt“ wird, indem der Schütze sich auf das Ziel konzentriert. Im Unterbewusstsein speichert das „Muskelgedächtnis“ bei der entsprechenden Entfernung die Position des Bogenarms. Sobald der „Zielvorgang“ eingeleitet wird, geht der Bogenarm in die richtige Position.
Primitivbogen
Der Primitivbogen ist mit dem Langbogen vergleichbar, verfügt jedoch über kein Schussfenster. Das bedeutet das der Pfeil den Bogen nicht mittig verlässt, sondern etwas versetzt zur Mitte geschossen wird. Diese Abweichung muss beim Schuss berücksichtigt werden, um den Pfeil erfolgreich ins Ziel zu senden. Geschossen wird hier über den Handrücken, der durch einen Handschuh oder Ähnliches geschützt wird. In der Primitivbogenklasse dürfen nur Pfeile aus Holz geschossen werden.
Der Compound-Blankbogen funktioniert technisch wie ein normaler Compound-Bogen, unterliegt aber regeltechnisch anderen Voraussetzungen. Vergleichsweise darf kein Visier oder eine andere Zielhilfe (z.B. Peepsight) verwendet werden.
Der Compound-Blank darf auch nur einen maximal 30cm langen Stabilisator haben, der jedenfalls nicht parallel zum unteren Wurfarm verlaufen darf. Vergleichsweise darf auch nicht mit Release geschossen werden. In der Regel wird ein Tab oder Handschuh verwendet.